Film: IDA mit den filmhistorischen Einführungen durch Dr. Claus Löser
ZEITSCHNITT – Utopie und Diktatur. Die 50er Jahre im Osten
Eine Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam
Dienstag, 27. September 2022, 18:00 Uhr
Altes Kino Lychen, Kirchstraße 3a, 17279 Lychen
Ida R: Paweł Pawlikowski, D: Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska, Dawid Ogrodnik, Polen 2013, 110‘
FSK: 0
Eintritt: 3 Euro
In der elften „Zeitschnitt“- Reihe werden im Jahr 2022 unter dem Thema „Utopie und Diktatur. Die 50er Jahre im Osten“ Filme präsentiert, die die prägenden 50er Jahre im Osten in sehr unterschiedlicher Weise verarbeitet haben – als Propaganda-, Dokumentar- oder Spielfilm. Beginnend mit der Nachkriegszeit und endend mit dem Mauerbau werden die großen Themen wie Heimkehr, Verdrängung und Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, Aufbau der DDR, Ost-West-Blockkonfrontation und Kulturpolitik, Stalinismus und stalinistische Schauprozesse, deutsche Teilung und Auswirkungen der innerdeutschen Grenze sowie die (Zwangs-)Kollektivierung in der Landwirtschaft in den Mittelpunkt gestellt.
Zusätzlich zu den Langfilmen werden – wo es zeitlich und inhaltlich passt – Kurzfilme oder originale „DEFA-Augenzeugen“ hinzugesetzt – also propagandistische Kino-Wochenschauen, die damals im Kino vor den Hauptfilmen gezeigt wurden. So blättern die Filmabende die Geschichte dieses Jahrzehnts auf, das zugleich zu den Hochzeiten des Massenmediums Kino zählte.
Mit den filmhistorischen Einführungen durch Dr. Claus Löser und dem Angebot von Gesprächen nach dem Film möchten das Filmmuseum und die LAkD einen Beitrag leisten, das Wissen über diese lang vergangene und doch prägende Zeit zu erweitern und ein Angebot zu schaffen, diese auch gemeinsam zu reflektieren.
Mehr zum Film:
Ida R: Paweł Pawlikowski, D: Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska, Dawid Ogrodnik, Polen 2013, 110‘
Polen 1962. Die 18-jährige Novizin Anna bereitet sich auf ihr Gelübde vor. Doch bevor sie dieses ablegen darf, stellt die Äbtissin die als Waise aufgewachsene Anna vor eine überraschende Aufgabe: Sie soll ihre letzte verbleibende Verwandte treffen. Anna fährt in die Stadt zu Wanda, der Schwester ihrer Mutter, der sie noch nie begegnet ist. Das Aufeinandertreffen des behütet aufgewachsenen, religiösen Mädchens und der merkwürdig mondänen wie parteitreuen Richterin wird das Leben beider Frauen verändern.
Der den latenten Antisemitismus und die Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht thematisierende Film zog sich den Zorn der katholischen Kirche, der Altkommunistinnen und -kommunisten und der Nationalistinnen und Nationalisten zu.