Kinovorstellung mit Gespräch: Flüstern und Schreien
Dokumentarfilm DDR 1988:
Flüstern und Schreien
Die Filmreihe Zeitschnitt 2024 widmet sich dem Thema Jugend in der DDR zwischen Instrumentalisierung,Protest und Verfolgung mit allen Widersprüchen und Facetten.
Als im Oktober 1988 „flüstern und SCHREIEN“
in die ostdeutschen Kinos kam, hatte die DDR
noch ein Jahr bis zum Fall der Mauer vor sich.
Die Jugendpolitik fiel damals widersprüchlich
aus: Einerseits dominierten weiterhin die
noch aus den 1950er Jahren stammenden
Parolen, andererseits gab es Anzeichen der
Öffnung. So war dieser Film auch eine Art
„Rettungsversuch“, um die massenhafte
Abkehr der DDR-Jugend von „ihrem Staat“
einzudämmen. Kurz vorher war es noch
undenkbar gewesen, Jugendliche zu filmen,
die auch nur annähernd wie Punks aussahen.
Rückblickend liefert der Film seltene Einblicke
in eine andere Jugendkultur, er lebt von vielen
skurrilen Momenten und Beobachtungen
und vermittelt noch heute eine authentische
Energie des Aufbruchs.
flüstern & SCHREIEN
DDR 1988, 120 min, Dokumentarfilm
FSK: ab 12 Jahren
R: Dieter Schumann
Filmhistorische Einführung von Dr. Claus Löser
Im Anschluss an den Film sind alle herzlich
zum Gespräch eingeladen.